Sonntag, 12. Dezember 2010
Neuer Björk-Song

Björk meldet sich mit einem unbetitelten Song zurück.

Drei Jahre nach ihrem letzten Album Volta gibt es neues zu hören von der ausdruchsstarken Isländerin. Zu einem Kurzfilm, der das Werk des im Februar verstorbenen Mode-Designers Alexander McQueen ehrt, hat Björk einen von Bläsern und elektronischen Rhythmen getragenen Song beigesteuert. Ein neues Album lässt hoffentlich nicht lang auf sich warten...


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Donnerstag, 9. Dezember 2010
Original und anders: Cyndi Lauper

Eine Künstlerin, die man vermeintlich nie ernstnehmen musste, ist wohl Cyndi Lauper. Doch was passiert, wenn sich andere Sänger/innen ihrer Stücke annehmen, ist eindrucksvoll.

Natürlich ist Girls just wanna have fun ein bleibender Song der Popgeschichte und könnte wohl von fast jedem spontan mitgesungen werden. Dennoch hat man Cyndi Lauper - zurecht - nie zu den großen Songwritern der Popmusik gezählt. Welches Potenzial jedoch in ihren Stücken steckt, machen zwei Cover von Greg Laswell und Ane Brun deutlich. Die haben nichts mehr mit 80e-Disco zu tun, sondern sind reduzierte und dadurch intensivere Versionen.

Original...



...und anders:





Und Original...





und anders:




Und auch Original und anders:

Björk
Cee-Lo Greens Fuck you

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Dienstag, 7. Dezember 2010
Vorstadthorror

Der u.a. für das epochale Video zu Fatboy Slims Weapon of Choice - Stichwort: Christpopher Walken tanzt im Hotel - bekannte Regisseur Spike Jonze hat das Musikvideo zu Arcade Fires The Suburbs gedreht.



Beim krachenden Konzert der Band letzte Woche in München - eine Kritik dazu ist hier zu finden - wunderte ich mich über frenetisch im Takt klatschende Zuhörer, als The Suburbs gespielt wurde. Der Song mag zwar im Schunkelrhythmus daherkommen, doch wer ein wenig Englisch versteht, sollte schnell merken, dass rein gar nichts zum freudigen mitklatschen einlädt:

You always seemed so sure / That one day we'd be fightin' / In a suburban war [...]
In my dreams we're still screaming / We're still screaming / We're still screaming


Die Verwebung harmloser Melodie und martialischer Texte erzeugt eine verstörende Atmosphäre, die Spike Jonze in seinem Kurzfilm noch steigern kann. Der Anblick vermummter Söldner in den pittoresken Suburbs lässt wohl auch die letzten Klatscher verstummen. Das Video am besten in HD bei youtube genießen!


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Sonntag, 5. Dezember 2010
Original und anders: Björk

Einen großen, vielleicht auch genialen Song zu covern und so Lorbeeren einzuheimsen gilt in der Musikwelt als relativ leicht. Doch es gibt auch Herausforderungen, die nicht zu bezwingen sind. Aber in der Kunst darf man ja auch in Schönheit scheitern, wie jüngst Robyn an einem Björk-Song bei der Verleihung des Polar Music Prize.


Original...




...und anders:





Dass die nicht gerade mit einer besonders vollen Stimme gesegnete Robyn sich an Hyperballad die Zähne ausbeißt, beweist noch nicht die Unbezwingbarkeit von Björk-Songs. So flach wie allerdings auch der Auftritt von Ane Brun mit Jóga ausfiel, zeigt einmal mehr, welch Ausnahmestimme Frau Gudmundsdottir besitzt.





Es bleibt festzuhalten, dass es wohl nur eine Frau gibt, die live einen Björk-Song wirklich raushauen kann: Björk.


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Samstag, 4. Dezember 2010
Original und anders: Live long and prosper, William Shatner!

Captain Kirk...ähem...singt, wenn man das so nennen will. Wie man es nennt, ist aber eigentlich egal, denn toll ist es so oder so. Vor allem, wenn sich William Shatner Cee-Lo Greens Fuck you annimmt...


Original...





...und anders:





Und wer noch nicht wusste, was für ein begnadeter Entertainer ist, dem sei unbedingt das Pulp-Cover Common People mit Joe Jackson und Ben Folds empfohlen!





Und zum Schluss gibt's noch den ruhigen Shatner, und wem Johnny Cash-Vergleiche durch den Kopf schwirren, liegt gar nicht so verkehrt.


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Freitag, 3. Dezember 2010
Live at the Konzerthaus Dortmund

So lautet die EP zum Auftritt der Art-Rocker Get Well Soon, die man auf ihrer Homepage gratis herunterladen kann.



Auch wenn das zweite Album der Band Vexations die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, lohnt sich dieser Live-Mitschnitt durchaus. Auf der Bühne entwickeln die eher sinistren und teilweise monotonen Songs den vom ersten Album bekannten Get Well Soon-Sog. Besonders das von den Bläsern getragene 5 Steps / 7 Swords überzeugt.

Für Fans der Band gibt es noch eine interessante Nachricht: Der Auftritt im Dortmunder Konzerthaus ist auch als 3D-Video erhältlich. Allerdings muss man dafür ein Konzert der Band besuchen und sich eine 3D-Brille mit Zugangscode sichern.

Die Live-EP und weitere Tourtermine findet ihr hier.

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Freitag, 26. November 2010
Schnäppchen

Aufgemerkt, liebe Freunde des Tonträgerbesitzens: Leider ist es zu spät für ein großes Schnäppchen, dafür aber gibt es eines der besten Alben der letzten zehn Jahre zu einem unschlagbaren Preis, weshalb tontraegerhoerer ausnahmsweise Werbung macht.


2002 befand sich Lambchop, die Band der ruhigen Töne aus Nashville, auf dem bisherigen Höhepunkt ihres Schaffens in Form des Albums is a woman. Dahin gehauchte Pianomelodien, Kurt Wagner brummelnder Gesang und die Atmosphäre eines angenehmen Sommertags auf der Veranda eines Landsitzes anmutiger Schönheit ergaben ein Gesamtkunstwerk, das der nicht gerade für Lobhudeleien bekannte SZ-Musikkritiker Karl Bruckmaier "als eines der besten Alben der Popgeschichte" bezeichnete. Der Hinweis auf die eigenen ewigen Top 10 dürfte genügen, um meine Meinung dazu kundzutun.

Zum Geburtstag des dazugehörigen Labels City Slang wurde is a woman nun neu aufgelegt mit Bonus-CD, auf der sich unter anderem das unterschwellig groovende und unerhört richtige Sisters of Mercy-Cover This Corrosion befindet.



Da diese limitierte Edition erst letzte Woche erschienen ist, musste natürlich mit einem Preis um die 18 Euro gerechnet werden, was die diversen Online-Musikverkäufer auch bestätigen. Doch zum Glück findet sich - immer noch - eine Ausnahme: Grooves-Inc. verklauft das Album für äußerst günstige 10,49 Euro.

Das wesentlich größere Schnäppchen ist leider nicht mehr existent. Zwar kann man die aus 8 CDs und zwei DVDs bestehende und auf 2000 Exemplare limitierte Tour Box von Lambchop noch erhalten, doch das unsagbar billige Angebot von 23 Euro (2,30 Euro pro Tonträger!), das sich bis gestern noch bei einer eigentlich auf Bücher spezialisierten Plattform befand, wurde mittlerweile auf 57 Euro hochgesetzt. tontraegerhoerer war schnell genug (und freut sich deshalb auch ziemlich) und wird demnächst über die Box berichten...

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Mittwoch, 10. November 2010
At the Indie Disco, yeah!
Selbstreferentialität ist im Pop nun wahrlich kein neues Phänomen. Doch was Neil Hannon von The Divine Comedy im Text seiner neuen Single At the Indie Disco veranstaltet, ist ein Feuerwerk von Anspielungen. "She makes my heart beat the same way / As at the start of Blue Monday"!

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Mittwoch, 20. Oktober 2010
Ein Blick zurück (1): Nick Cave & The Bad Seeds The Boatman’s Call

Natürlich will im Pop immer alles weiter, weiter, weiter, und der heißeste Track von heute ist morgen bereits totgehört. Doch manche Songs oder gar ganze Alben sind über Jahre, manchmal auch Jahrzehnte hinweg unkaputtbar. So wie dieses Werk.




The Secret Life of the Love Song, so lautet der Titel einer Vorlesung, die Nick Cave 1998 an der Wiener Schule für Dichtung hielt. Eigentlich eine überflüssige Angelegenheit, er hätte auch einfach einen CD-Spieler mit The Boatman’s Call einlegen können. Auf dem 1997 erschienen Album finden sich die wohl schönsten Liebeslieder des düsteren Sängers, der neuerdings mit rumpelndem Rock im Nebenprojekt Grinderman seine wildere Seite zeigt. Doch auf diesem Album ist Cave ganz bei sich, was bereits der erste Song Into My Arms mehr als deutlich macht. Nur vom Klavier begleitet, erzählt das lyrische Ich von seiner Ungläubigkeit und bittet Gott und dessen Engel, falls es sie doch gibt, nur um eines: Then direct you into my arms, into my arms, O Lord. Diesen Song spielte Cave auf der Trauerfeier für den INXS-Sänger Michael Hutchence und weigerte sich, dabei von Kameras gefilmt zu werden.

Und als wäre ein großartiges, den perfekten Ton treffendes Liebeslied nicht genug, zaubert Cave noch (Are you) The One I’ve Been Waiting For aus dem Hut. Eine ruhigere, stimmigere und intimere Platte hat Nick Cave seitdem nicht mehr geschrieben. Das Akkordeon-begleitete, sehnsuchtsvolle Abschiedslied Black Hair, angeblich PJ Harvey gewidmet, Brompton Oratory mit dem großartig zurückhaltenden Schlagzeug oder das positiv klingende doch abgründige People Ain’t No Good, das Album lässt Höhepunkt auf Höhepunkt folgen, bis Cave im Duett mit sich selbst die Platte ausklingen lässt.

Um den einzig übrigen Man in Black selbst zu zitieren:

A beauty impossible to define / A beauty impossible to believe / A beauty impossible to endure.

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Dienstag, 19. Oktober 2010
Bryan Ferry Olympia

Bryan Ferry, legendärer Sänger von Roxy Music, einer der prägendsten Bands der 70er und 80er Jahre, veröffentlicht am kommenden Montag sein neues Album.




Wer Bryan Ferry schon auf einem Konzert erlebt hat, weiß weshalb der 65jährige in Musikvideos immer noch am liebsten mit zahlreichen Models umgeben wird. Ferry dürfte wohl der stilvollste und charmanteste Gentleman der Popgeschichte sein und dürfte trotz seines Rentenalters immer noch als Sexsymbol gelten. Wie sehr man jedoch Roxy Music vermissen muss, wird einem bei fast jedem neuen Ferry-Solo-Album deutlich. Der Brite mag ein genialer Performer sein, doch als Songschreiber bzw. Solokünstler fehlt ihm das nötige Fingerspitzengefühl. Selbst wenn Ferry sich - wie auf dem letzten Album Dylanesque - vor allem auf Coversongs verlässt, gerät die Instrumentalisierung oft erschreckend seicht. Olympia bildet leider größtenteils keine Ausnahme, dennoch finden sich einige starke Songs wie etwa You Can Dance.


Die Gesangsspur des Tracks wurde bereits vom schillernden DJ Hell verwendet und in der Gegenüberstellung der Versionen offenbart sich Ferrys Schwäche überdeutlich. Während Hells U Can Dance sinister und dringlich daherkommt, bleibt Ferrys Song überschaubar und zahm.


Dass der ehemalige Roxy Music-Sänger auch anders kann, beweist das konsequente Shameless, dass sich eigentlich nur seines unterirdischen Videos schämen muss.


Denn was dieses Video verrät ist Ferrys eigentlich unantastbares Stilempfinden. Wer es nicht glaubt, braucht sich nur noch einmal das grandiose Albumcover mit der unvergleichlichen Kate Moss anzuschauen.

Und wer vielleicht doch noch die ein oder andere Perle auf Ferrys Album entdecken will, hat hier die Gelegenheit dazu.

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