Donnerstag, 17. Dezember 2009
2000 - 2009. Ein Jahrzehnt in...Serienszenen.

Überall wird in den letzten Wochen Bilanz gezogen und über das ausgehende Jahrzehnt gerichtet. Da will auch tontraegerhoerer nicht fehlen und präsentiert hiermit Teil Zwei seines Rückblicks. Dieses Mal geht es um die besten Serienszenen der letzten zehn Jahre.

(Achtung, dieser Beitrag ist voll von Spoilern. Wer die entsprechenden Serien noch sehen möchte, sollte lieber nicht weiterlesen.)


Die Qualität und Vielfalt von Fernsehserien hat in der letzten Dekade auf atemberaubende Weise zugenommen. Mittlerweile wird vielfach von Serien als besserem Kino gesprochen, was angesichts von Tempo, Wendungen und visueller Umsetzung einiger Serien wie u.a. Lost, Dexter oder Damages durchaus nachvollziehbar ist.

Und während mir die meisten Komödien im Kino eher missfallen, gibt es eine Vielzahl unterhaltsamer, witziger Serien. Scrubs, Boston Legal und Veronica Mars sind da nur die Speerspitze.

All das hat mich dazu bewogen, nicht nur über die besten Filmszenen der letzten zehn Jahre nachzudenken, sondern auch über die aufregendsten und mitreißendsten Momente des Serienjahrzehnts. Et voilà, hier sind sie:

Die fünf besten Serienszenen 2000 – 2009


5. 24 Day 4: 1:00 p.m. – 2:00 p.m.

Leider habe ich diese Szene nicht bei einem der gängigen Videoportale gefunden und dennoch gehört sie zu meinen Lieblingsszenen. Jack Bauer (Kiefer Sutherland) gerät mit einer Zeugin in einer Garage in einen ausweglosen Hinterhalt. Natürlich kann man sich als Zuschauer denken, dass Jack überleben wird, doch die Art und Weise seiner Rettung hat dafür gesorgt, dass ich aus meinem Sessel aufgesprungen bin und jubelnd die Arme gen Himmel streckte. Denn kurz bevor der fiese Killer Jack ins Jenseits befördert, geht das Garagentor auf und der viel zu lang vermisste Tony Almeida (Carlos Bernard) erledigt das Problem. Ein triumphaler Augenblick, so ähnlich wie das entscheidende Fußballtor in der Nachspielzeit.


4. Boston Legal Denny Crane

William Shatner – der ewige Captain Kirk – spielt in dieser Serie den alten, reaktionären Anwalt Denny Crane mit einem akuten Gedächtnisproblem an der Seite seines in jeglichem Bereich gegenteiligen besten Freund Alan Shore (ebenso genial: James Spader). Das Markenzeichen dieses Anwalts: In jeder auch noch so abwegigen Situation braucht Denny Crane nur zwei Wörter: Denny Crane.




3. The X Files Staffel 7: Closure

Sieben Staffeln lang rätselt der Zuschauer zusammen mit Mulder (David Duchovny) und Scully (Gillian Anderson) über das Verschwinden von Mulders Schwester Samantha. Dass diese nicht – wie Mulder immer vermutete – von Aliens entführt wurde, sondern die Autoren eine völlig andere Lösung gefunden haben, ist einer der letzten, guten Momente der leider zu lang produzierten Serie. Eine Ausnahmestellung erhält die Auflösungsszene aber durch die emotionale Intensität, die sich mit der gerade farblich spektakulären Inszenierung und der anrührenden Musik von Moby vermischt. Herzzerreißend.




2. Alias Staffel 2: The enemy walks in

Nachdem Sydney Bristow (Jennifer Garner) schon in den letzten Sekunden der ersten Staffel herausfinden musste, dass der bislang geheime Gegenspieler ihre für tot gehaltene Mutter Irina Derevko (Lena Olin) ist, verschärft J.J. Abrams das Mutter-Tochter-Verhältnis direkt zu Beginn der zweiten Staffel. Diese Wendung ist an sich schon atemberaubend und wird noch besser dadurch, dass sie die exzellente Darbietung Lena Olins über die ganze Staffel hinweg ankündigt.




1. Lost Staffel 3: A tale of two cities

Die an Wendungen nicht gerade arme Serie setzt den Höhepunkt an Überraschung zu Beginn der dritten Staffel.
Die grüne, wuchernde Hölle der mysteriösen Insel scheint verlassen, stattdessen begleiten wir eine attraktive, blonde Frau zu Petula Clarks Downtown bei Vorbereitungen für ein Buchclub-Treffen: Cookies werden gebacken, Stühle geräumt, rasierte und frisierte Gäste im hübschen Holzhaus in einem Dorf empfangen – ein krasser Gegensatz zum Robinson Crusoe-Look der ersten Staffeln.
Im ersten Augenblick fürchtet man, die falsche Serie eingeschaltet zu haben, doch dann beginnt die Erde zu beben. Die Bewohner des idyllischen Dorfs verlassen verwundert ihre Häuser und werden Zeugen eines Flugzeugabsturzes, des Flugzeugabsturzes.
Die Entscheidung, den Beginn der Serie noch einmal aus der Perspektive der „Anderen“ zu zeigen, ist nicht unbedingt innovativ, die Umsetzung jedoch ist grandios. Überraschter saß ich nie vor dem Fernseher.





Hier geht es zu Teil 1 der Rückblicke

Und bald geht es weiter mit den besten Filmszenen!

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Deine Nummer 1
ist super ausgewählt, ist sie doch einfach grandios umgesetzt und gleichzeitig ein großartiger Start in die insgesamt eher schwächere dritte Staffel.

Aber: Ich persönlich war mehr überrascht beim Intro zur Season 2, vlt. auch weil ich diese Szene im Grunde genommen noch besser finde, vor allem, wenn die komplette Sequenz stimmungsmässig umkippt, und das so schön mit der Platte ins Bild gerückt ist:
http://www.youtube.com/watch?v=g_5ZQW0BCFU

An die 24-Folge kann ich mich auch gut erinnern, sehr gut :)

Die anderen Serien noch nicht - oder zu wenig gesehen. Die Videos schau ich nicht, da muss ich erstmal nachholen ;)

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