Dienstag, 17. August 2010
Lieblingsserien (3): Wahre Vampire
tontraegerhoerer, 22:27h
Der Erfinder von Six Feet Under zeigt seine Vielseitigkeit in der so gar nicht typischen Vampir-Serie True Blood
Stellen wir uns vor, japanischen Forschern sei es gelungen, künstliches Blut herzustellen. Das wäre nicht nur die Lösung aller Blutspende-Engpässe, sondern auch eine einzigartige Gelegenheit für Vampire sich zu outen.
Genau das ist Ausgangssituation von True Blood. Vampire leben unter Menschen, ernähren sich vom der Serie ihren Namen gebenden Ersatzgetränk (in Colaflaschen-Größe erhältlich in den Geschmacksrichtungen A, B, AB und 0) und kämpfen für das VRA. Das Vampire Rights Amendment.
Die eigentliche Geschichte der Serie entwickelt sich fernab aller politischen Entscheidungen im beschaulichen und bislang vampirfreien Bon Temps in Louisiana rund um Kellnerin Sookie Stackhouse. Sookie wohnt bei der wohl großmütterlichsten Großmutter der jüngeren Filmgeschichte, muss sich mit ihrem sympathisch-begriffsstutzigen Bruder herumschlagen besitzt die erstaunliche Fähigkeit, Gedanken lesen zu können. Zumindest menschliche Gedanken, denn die Gedanken des 170 Jahre alten, ersten Vampirs in Beautemps Bill Compton bleiben ihr verschlossen. Zwischen beiden entwickelt sich schnell eine Beziehung, die ebenso schnell zu Problemen führt wie das Treiben eines Serienmörders in der verschlafenen Südstaaten-Stadt. Erster Verdächtiger – natürlich: Der Vampir.
Bill Compton, 174 (Stephen Moyer) und Sookie Stackhouse, 25 (Anna Paquin)
True Blood zeichnet sich durch eine wohldurchdachte Vielfältigkeit aus. Zum einen ist die Serie eine große Parabel auf den Umgang mit Afro-Amerikanern in den USA in der Vergangenheit und die Forderung nach gleichen Rechten für Homosexuelle heute, zum anderen aber immer wieder auch einfach nur großartiger Trash. Man darf nicht den Fehler begehen und True Blood für einen Verwandten von Twilight und ähnlichen neuen Vampirfilmen halten. Die Serie lebt von einem schnell wechselnden Mix von Sex, Blut, Gewalt und Horror-Elementen. Und je weiter sie fortschreitet, desto massiver werden die dargestellten Exzesse, gekoppelt mit einer an Lost-erinnernden Zahl an „What the fuck?!“-Momenten. Vampir sein in True Blood hat nichts mit bleichen Schönlingen zu tun – auch wenn Stellan Skarsgards Sohn Alexander sicherlich so aussieht – sondern mit Härte, Splatter Movie-artigem Bluteinsatz und ständiger Gefahr.
Eric Northman, 1000 (Alexander Skarsgard)
Die in den Jugendvampirromanen so gezähmt wirkenden Wesen erleben hier eine Renaissance ihrer Brutalität und Andersartigkeit, was sich auch in einer Vielzahl homo- und bisexueller Vampire ausdrückt.
Was True Blood neben der aus der X-Men-Trilogie bekannten Hauptdarstellerin Anna Paquin abrundet, ist vor allem das Setting in Louisiana. Dass „thing“ hier „thang“ ist, Frauen meistens burschikos und selbstbewusst sind und in allen Männern ein kleiner Cowboy steckt, gibt der Serie einen unverwechselbaren Grundton.
Hier geht’s zum Trailer der ersten Staffel.
Und hier zu Lieblingsserie 1: Twin Peaks.
Und auch noch zu Lieblingsserie 2: Lost.
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hulza,
Dienstag, 17. August 2010, 23:40
Schön
dass du zurück bist ;)
Und da kann ich hier auch nur noch hinzufügen, dass es wohl an der Zeit ist, Klischees über den haufen zu werfen und die Serie irgendwann zu schauen. Doch zuerst werde ich mich nun deiner eingangs schon erwähnten "six feet under" widmen... schön eins nach dem Anderen ;)
Und da kann ich hier auch nur noch hinzufügen, dass es wohl an der Zeit ist, Klischees über den haufen zu werfen und die Serie irgendwann zu schauen. Doch zuerst werde ich mich nun deiner eingangs schon erwähnten "six feet under" widmen... schön eins nach dem Anderen ;)
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