Montag, 2. November 2009
Spooks - Im Visier des MI5

Passend zum Start der britischen Agentenserie morgen Abend im ZDF (23:30 Uhr) die Kritik zu ersten Staffel von Spooks.


Wenn man an Spione, und vor allem an britische Spione denkt, fällt einem sofort der Mann mit den drei Ziffern ein. Doch Tom Quinns (Pride and Prejudices Mr. Darcy von 2005, Matthew Macfadyen) Team von MI5-Agenten sieht nicht so gut aus, muss nicht regelmäßig die Welt retten und trinkt keinen Martini.

Stattdessen schlagen sich die Spione mit amerikanischen, militanten Abtreibungsgegnern, nordirischen Terroristen und Waffenschmugglern herum, während ihr Privatleben zusehends in die Brüche geht. Spooks zeichnet ein hohes Tempo aus, das jedoch nicht wie beim letzten Bond Quantum of Solace dazu missbraucht wird, die fehlende Dichte der Story zu vertuschen. Die Autoren der Serie verstehen es nicht nur, das Privatleben der Hauptfigur Quinn klischeefrei und rührend zu inszenieren. Auch das Verhältnis zwischen den Arbeitskollegen – die nicht arm an Schattenseiten und sogar Korruptionen sind – schildern sie ambitioniert. Dadurch wird die James Bond- oder auch Alias-typische und unrealistische Einteilung der Welt in Gut und Böse souverän umschifft.

Insgesamt ist es vor allem der vorherrschende Realismus, der diese Serie so sehenswert macht. Die Fälle sind nachvollziehbar, und obwohl nicht in jeder Folge halb England in Schutt und Asche gelegt wird, verleihen Handlung und minimalistischer Stil der Serie eine Wucht, die ihresgleichen sucht: Als direkt in der zweiten Folge ein scheinbar dauerhaft vorgestellter Charakter gefoltert und umgebracht wird, ist das trotz der Kürze der Sequenz und – zum Glück - mangelnder, grafischer Darstellung härter und direkter als alle oftmals kritisierten Verhörszenen Jack Bauers (24) zusammen. Weil es echter wirkt.

Die erste Episode wirkt leider noch ein wenig hölzern, allerdings kann ich versprechen, dass es sich lohnt, bis zur zweiten durchzuhalten. Und noch ein Hinweis: Hugh Laurie (Dr. House) hat zwei wundervolle Gastauftritte in der ersten Staffel!

Spooks geht diese Woche in Großbritannien in die achte Staffel, und wenn man die erste gesehen hat, weiß man warum. Anschauen!

Hier findet man die Spooks
Hier geht’s zu meiner Kritik von Alias

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Hört sich spannend an, ich gebe der Serien mal ne Chance.

Noch ne Frage: lieber im Orginal gucken, oder taugt die Deutsche Fassung auch was?!

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Synchronisation
Da ich die deutsche Version noch nicht gesehen habe, kann ich die Frage nicht für Spooks beantworten. Aber allgemein gilt leider, dass es sich immer eher lohnt, die Serien im Originalton zu sehen.

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Der Meinung bin ich normalerweise auch, aber Serien, die ich aud Deutsch schon kaum verstehe (z.B. die ganzen Fachtermini bei Dr. House), brauche ich mir nicht im Orginal anzusehen. Ist denn bei Spooks viel Fachsprache?

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Es hält sich in Grenzen, und selbst wenn man einige Zusammenhänge anfangs nicht sofort versteht, macht das nichts, das klärt sich alles ziemlich schnell, finde ich.

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Ok, dann brauche ich mich nicht von den Sendezeiten des ZDF binden lassen ;)

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Danke nochmal für den Tip. Ich habe dazu auch was geschrieben: Spooks S01E01

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Holla...
Warum hab ich von dieser Serie noch nie etwas gehört?
Danke für die Kritik, klingt wirklich interessant und sehenswert.
Wenn ich denn mit Twin Peaks, Crash und co durch bin, weiß ich ja schon mal was Neues ;)

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