Montag, 4. Juli 2011
Musikschätze (1)

Lang, lang war tontraegerhoerer abwesend, aber nicht untätig! Er hat tief gegraben in den Musikarchiven dieser Welt und ist dabei auf einige Perlen gestoßen, die euch nicht vorenthalten werden sollen. Dies ist Teil Eins der untergegangenen Klassiker.

Manchmal ist es hilfreich, sich umzudrehen und den gleichen Weg noch einmal zu gehen, die gleichen Seiten durchzublättern und nach nicht Bemerktem Ausschau zu halten. Genau das hat tontraegerhoerer getan, hat sich über alte Spex-, Musikexpress- und Rolling Stone-Ausgaben hergemacht und die Kritikteile durchstöbert. Und so hat eine Reise durch die eigene Jugend begonnen, gesäumt von Erinnerungen an liebgewonnene Meisterwerke, enttäuschende Alben und Songs, die längst ein Teil der eigenen Geschichte geworden sind.
Das Interessanteste an den Musikzeitschriften aus über zehn Jahren sind aber die Entdeckungen damals übergangener Alben. Einige Bands hat man einfach verpasst, für andere war man einfach noch nicht reif genug. Doch das hat sich jetzt geändert…

2005 erschien das Debütalbum von Petra Jean Phillipson mit dem simplen Titel Notes on: Love, ein klassisches Kleinod. Phillipsons Stimme changiert zwischen Emiliana Torrini und Anna Calvi, was damals auch Herbert Grönemeyer faszinierte, der ihr Album für den deutschen Markt lizenzierte. Doch der erwartete Erfolg blieb – unverdienterweise - aus und die Sängerin verschwand von der Bildfläche. Bis nun, sechs Jahre später, nächsten Monat ihr zweites Album mit dem stimmigen Titel Notes on: Love erscheinen wird. Bis dahin kann man sich mit den folgenden Songs einstimmen.





Bislang ebenfalls sträflich vernachlässigt und als Neuentdeckung dafür umso umwerfender: The Sophtware Slump von Grandaddy. Um es kurz zu machen: Hier wird sehr erfolgreich an Kid A und Yankee Hotel Foxtrot gekratzt. Und wer die beiden Alben nicht kennt, sollte sich schnellstens schlau machen! Als Beweis für die steile These dient der achtminütige Albumopener.



Und zum Abschluss für heute ein Plädoyer für beherzte Mischungen aus 80er-Synthieflächen, Prefab Sprout und den Go-Betweens, und das alles aus dem Jahre 2003 von The Pearlfishers. Das Album Sky Meadows klingt so wie sein Titel und mag zu Beginn kitschig wirken. Wer sich aber auf die scheinbar simplen Melodien und Texte einlässt, bekommt den Sommer in CD-Länge: "Guaranteed automatic sunshine / It's so easy…". Anzuhören ist das Ganze u.a. hier:

The Pearlfishers Sky Meadows

... comment