Mittwoch, 26. Januar 2011
Neues für die Ohren

Das Jahr beginnt mit großen Frauenstimmen und noch größeren Songs.

Amy Winehouse ist immer noch eher an Alkohol als an neuer Musik interessiert, Duffy ist im Pop angekommen und Kate Nashs letztes Album ist im Rückblick auch eher halbgar. Das britische Fräuleinwunderwesen scheint zu erlahmen, deshalb kommt Adeles zweites Album 21 gerade recht. Und was für ein Kracher bitteschön ist der erste Song Rolling in the Deep? Mit wunderbar simplen Mitteln kreiert Adele einen nahezu perfekten Song, getrieben von soulgetränkten Backgroundsängerinnen.





Den Song hätte auch Aretha Franklin singen können, und damit ist das Problem des ganzen Albums beschrieben: Fast jeder Song lässt einen nach zehn Sekunden denken "Beyoncé! Alicia! Whitney! Tina! (Nein, nicht Aguilera, Turner!)". Das reicht nicht aus, um als eigenständige, profilierte Künstlerin dazustehen. Und selbst für ein gutes Album sind die restlichen Stücke nicht gut genug. Schade.

Ein wirklich gutes, erstes Album hat dagegen Anna Calvi vorgelegt. Nicht darauf zu finden ist das grandiose Frankie Laine-Cover Jezebel, das schon Edith Piaf zum Besten gab. Und Anna Calvi macht keine Gefangenen, mit ihrer dunklen, kraftvollen Stimme muss sie keine Piaf-Vergleiche scheuen.

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